Das Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur hat weitere Investitionen in die deutschen Bahnhöfe angekündigt. Bund, Länder und die Deutsche Bahn stellen im Rahmen des BahnhofskonzeptPlus zusätzliche finanzielle Mittel für Modernisierungen an Verkehrsstationen bereit. Ziel sei es, die Attraktivität von Bahnreisen zu steigern und damit mehr Menschen zum Umstieg auf die Bahn als umweltfreundliches Verkehrsmittel zu bewegen. Der Verband Deutscher Bahnhofsbuchhändler (VDBB) begrüßt diese Pläne.
VDBB-Vorsitzender Torsten Löffler: „Wir freuen uns sehr, dass die Bahn nach langem Zögern wieder Geld für ihre Verkehrsstationen in die Hand nimmt. Mit unseren Mieten haben wir ein Großteil der geplanten Investitionen mitbezahlt. Und als Vermieter kommt die Bahn damit ihren Modernisierungsverpflichtungen nach. Diese Entscheidung ist ein guter Anfang, um das Versprechen als größter Gastgeber in die Tat umzusetzen.“
Im Zuge des Programms sollen 330 Millionen Euro in den barrierefreien Umbau von 111 kleineren Bahnhöfen mit bis zu 1000 Fahrgästen pro Tag fließen. Sie sollen u.a. Rampen, Aufzüge, bessere Wegeführungen und Markierungen bekommen. In den barrierefreien Umbau von 50 mittelgroßen Bahnhöfen investieren Bund und Länder insgesamt 280 Millionen Euro. Und rund 192 Mio. Euro sind für die Modernisierung von 40 kleinen und mittleren Empfangsgebäuden bestimmt. Hier geht es um attraktivere Wartebereiche, energetische Sanierung, Brandschutz und Barrierefreiheit. Die Maßnahmen werden an Bahnhöfen mit bis zu 50.000 Reisenden pro Tag umgesetzt. 142 Mio. € davon stammen vom BMVI, 50 Mio. von der Bahn.
Darüber hinaus wird das Sofortprogramm aus dem vorigen Jahr für attraktivere Bahnhöfe fortgesetzt. Es stehen 120 Millionen Euro für Reparaturen ohne lange Planungsvorläufe zur Verfügung. 2020 hatte das BMVI der Deutschen Bahn ab August 2020 rund 40 Millionen Euro für kleine Renovierungsmaßnahmen in Aussicht gestellt. Mit dem Geld sollen Reparaturen und Ausbesserungsarbeiten durch lokale Handwerksbetriebe finanziert werden, z.B. der Austausch von Wand- und Bodenbelägen, ein Anstrich für die Fassaden, die Erneuerung von Zugängen und Sitzgelegenheiten oder die Optimierung von Reiseinformation und Barrierefreiheit. Damals wurden 167 Stationen für diese Einzelmaßnahmen ausgewählt.
Der Verband Deutscher Bahnhofsbuchhändler begrüßt das BahnhofskonzeptPlus und das Vorhaben, den Aufenthalt an Bahnhöfen und das Reisen mit der Bahn angenehmer zu gestalten, nachdrücklich. Bahnhofsbuchhandlungen, die an sieben Tagen pro Woche ein großes Sortiment an Zeitungen und Zeitschriften sowie Bücher und Reisebedarf anbieten, finden sich in allen beschriebenen Bahnhofskategorien. Auf der Liste der Standorte, an denen Investitionen geplant sind, stehen u.a. Tübingen und Heidelberg (Eckert, Schmitt & Hahn), Augsburg (Wintergerst & Höhn), Frankfurt/ Oder (Ludwig), Gießen und Kassel (Schmitt & Hahn), Krefeld und Oberhausen (Press & Books), Neuss (Relay), Westerland (Voss) und Freilassing (Ganter).