Seit Mitte März gelten neue Leitlinien von Bund und Ländern gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Der Maßnahmenkatalog erzwingt die Schließung von Freizeit- und Kultureinrichtungen sowie von einigen Formen des Einzelhandels. Presseverkaufsstellen wie die rund 490 deutschen Bahnhofs- und Flughafenbuchhandlungen bleiben weiter geöffnet.
Am 16. März haben Bundes- und Landesregierungen neue Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus beschlossen. Dazu gehören die Schließung von Freizeit- und Kultureinrichtungen sowie beliebten Treffpunkten, zum Beispiel Theater, Kinos, Konzerthäuser sowie Sportanlagen, Spielplätze und Schwimmbäder. Geöffnet bleiben Geschäfte und Einrichtungen, die die Versorgung der Menschen mit wichtigen Waren und Dienstleistungen sicherstellen. Dazu zählen neben dem Gesundheitswesen und Lebensmittelgeschäften insbesondere auch Presseverkaufsstellen wie die rund 490 deutschen Bahnhofs- und Flughafenbuchhandlungen.
Der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) hat die Ausnahme für den Pressefachhandel ausdrücklich gelobt. Die notwendigen Maßnahmen zum Schutz vor einer Ausbreitung des Corona-Virus dürften nicht zu einer Einschränkung der Berichterstattung durch die Medien führen, hieß es in einer Stellungnahme des Verbandes.Es sei daher eine bürgernahe und richtige Entscheidung, Presseverkaufsstellen von der aktuellen Schließung auszunehmen. „Wenn freie Recherche, Herstellung und Verbreitung von Zeitungen nicht mehr gewährleistet sind, werden Teile der Bevölkerung von der Berichterstattung abgeschnitten“, sagte BDZV-Hauptgeschäftsführer Dietmar Wolff heute in Berlin. Mit ihren verlässlichen Informationen seien gedruckte und digitale Zeitungsangebote “ein wichtiger Stützpfeiler im Kampf gegen Falschinformationen und Panikmache.”
Ganz ähnlich sieht das Dr. Rudolf Thiemann, Präsident des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger. Er sagt: „Wir befinden uns in einem Ausnahmezustand, der von den Menschen große Besonnenheit erfordert. Dazu gehört eine verlässliche Information in gedruckter und digitaler Form, die der Panikmache im Netz durch nicht verifizierte Informationen glaubhaft entgegenwirken kann.“ Magazine könnten wesentlich zur Information breiter Bevölkerungsschichten beitragen, den Zusammenhalt fördern und auch in ungewissen Zeiten für positive Ablenkung und Unterhaltung sorgen.
In Deutschland gibt es aktuell rund 97.500 Presseverkaufsstellen. Im Durchschnitt aller Geschäftsarten haben diese Verkaufsstellen knapp 220 Pressetitel im Angebot. Das breiteste Sortiment an nationalen und internationalen Zeitungen und Zeitschriften gibt es an Bahnhöfen und Flughäfen. Die größten Bahnhofsbuchhandlungen führen mehr als 7.000 Pressetitel im Angebot.