Düsseldorf, den 22. Februar 2023. Die Ankündigung von RTL Deutschland sein Publishing-Geschäft neu aufzustellen und sich auf wenige Kernmarken fokussieren zu wollen, erfüllt den Bahnhofs- und Flughafenbuchhandel in Deutschland mit Sorge. Denn alle Zeitschriften des einstigen Verlagshauses Gruner + Jahr sind wichtige Umsatz- und Frequenzbringer für die Presse- und Buchspezialisten an Gleis und Gate.
„Von großem Wert für das Ökosystem Bahnhofsbuchhandel“, sagt Torsten Löffler, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Bahnhofsbuchhändler, „ist ein buntes Zeitschriften-Portfolio.“ Die zahlreichen Marken und Line-Extensions, für die vom Eigentümer RTL Deutschland nun das Aus verkündet wurde, werden dem Bahnhofsbuchhandel fehlen. Titel wie die Ableger von GEO (GEO Epoche, GEO Wissen, GEO Wissen Gesundheit) finden im Bahnhofsbuchhandel im Zuge der sogenannten Zweitvermarktung noch lange nach ihrem ursprünglichen Erscheinungstag Käufer*innen und einst erfolgreiche Newcomer wie Barbara, Walden und Guido hätten dem VDBB-Vorsitzenden zufolge auch zukünftig noch positive Akzente setzen können. Aus Sicht des Bahnhofsbuchhandels als Handelspartner von RTL Deutschland sei die Einstellung dieser Titel nicht nachzuvollziehen.
„Pressevielfalt liegt uns Bahnhofsbuchhändlern besonders am Herzen. Denn sie zeichnet uns aus“, so der VDBB-Vorsitzende Torsten Löffler weiter. Selbst für eine Branche die 70 Prozent ihrer Angebotsfläche für die Kernsortimente Presse und Buch zur Verfügung stellt, und bis zu 7.000 Pressetitel im Sortiment hat, sei jede Titel-Einstellung bedauerlich. Wenn wie in diesem Fall renommierte Titel mit großer Fangemeinde betroffen sind, gelte dies umso mehr. Den geräumten Platz im Regal werden andere Titel aus der Fülle des Pressesortiments im Bahnhofsbuchhandel zu nutzen wissen, betont Löffler. Trotzdem hoffe er, dass auch die bei RTL im Geschäftsbereich News verbliebenen Medienmarken wie Stern, GEO, Gala und Brigitte noch lange auch als Printmagazine erfolgreich bleiben. Für die übrigen Medienmarken biete sich hoffentlich eine langfristige Perspektive unter neuen Eigentümern: Er wünscht diesen “Verleger*innen, die wie der Bahnhofsbuchhandel an den besonderen Zauber von Print als Lean-Back-Medium glauben“, so Löffler. „und allen Beteiligten den Mut, weiter in Journalismus jeder Darreichungsform zu investieren.“
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