Düsseldorf, den 15. November 2023. Für den 13. November 2023 hatte der Verband Deutscher Bahnhofsbuchhändler (VDBB) seine Mitgliedsunternehmen zur Herbsttagung eingeladen. Auf Wunsch der Mitglieder fand die Tagung per Videokonferenz statt. Vorstand und Mitglieder tauschten sich vor allem über aktuelle Fragestellungen aus.
Torsten Löffler und Daniel Seidl, Vorsitzender und Schatzmeister des VDBB, informierten die zugeschalteten Mitglieder im Rahmen der Herbsttagung über die Arbeit des Vorstandes. Bereits in Vorbereitung befindet sich die Jahrestagung des VDBB, die in gewohnter Form am 22. und 23. April 2024 im Hilton Hotel am Berliner Gendarmenmarkt stattfinden wird. Darüber hinaus nutzte der VDBB-Vorstand die Herbsttagung, um im Austausch mit den Mitgliedern gemeinsame Positionen zu erarbeiten, die als Leitlinien für die Arbeit von Vorstand und Geschäftsstelle in den nächsten Monaten dienen. So zeigte sich der VDBB-Vorstand offen für eine Veränderung von Veranstaltungskonzept und Ort der VDBB-Jahrestagung für die Zeit ab 2025. Hierzu wurde auch ein Stimmungsbild unter den Mitgliedern eingeholt. In der Momentaufnahme waren für diese ein verändertes Konzept und eine andere Location grundsätzlich vorstellbar. Am Tagungsort Berlin soll jedoch möglichst festgehalten werden. Die diesbezüglichen Gespräche werden im Rahmen der ordentlichen Mitgliederversammlung im Frühjahr 2024 fortgesetzt.
Warenfluss mit Hindernissen
Ein wichtiges Thema für die Mitglieder sind die aktuell laufenden Gespräche über die künftige Organisation der Remissionsverarbeitung. Nach der Kündigung ihrer bestehenden Verträge durch einen Dienstleister suchen verschiedene Mitglieder aktuell nach Alternativen. Eine Option ist eine Zusammenarbeit mit dem Presse-Grosso bei der Einholung, Verarbeitung und Entsorgung nichtverkaufter Exemplare von Zeitschriften und Zeitungen.
Zum Dauerbrenner haben sich in den vergangenen Jahren zum Bedauern des Bahnhofsbuchhandels Probleme entwickelt, die sich aus der immer späteren Anlieferung von Zeitschriften an den Bahnhofsbuchhandel ergeben. Die VDBB-Mitglieder berichteten, dass die Ware auch an größeren Standorten immer häufiger verspätet eintrifft, teilweise außerhalb der Lageröffnungszeiten. Das hat mindestens höhere Personalkosten in der Warenannahme zufolge. Im schlimmsten Fall könne die Ware nicht mehr vor Ladenöffnung eingeräumt werden und sei somit zu Beginn des Erstverkaufstags noch nicht im Regal präsent. Bei Reklamation durch den Bahnhofsbuchhandel verwiesen die Verlage auf den Logistikdienstleister und umgekehrt. Vorstand und Geschäftsstelle betonten, dass dem Verband die Hände gebunden seien. Nur die Verlage als Auftraggeber seien in der Lage, durch Gespräche mit ihrem Logistikdienstleister auf eine Verbesserung der Situation hinzuwirken. Man werde aber weiter im Dialog mit dem MVFP und den Vertriebsunternehmen auf die Probleme aufmerksam machen.
Positive Signale aus BWK und Marketing-Kommission
Auch die beiden Arbeitsgruppen des Verbandes erstatteten Bericht über laufende Projekte. Für die Betriebswirtschaftliche Kommission sprach Stefan Heißel über den aktuellen Stand eines Digitalisierungsprojektes mit den Presseverlegern, das aktuell wieder Fahrt aufgenommen habe. Ziel ist es in Zusammenarbeit mit Marktpartnern standardisierte digitale Prozesse für einen effizienteren Warenfluss zwischen Verlagen, ihren Vertriebs- und Logistikpartnern und dem Bahnhofsbuchhandel auszuarbeiten. Konkrete Fortschritte könne es durch einen für Ende November terminierten Workshop geben.
Annette Vogelmann und Simone Gerullis berichteten für die Marketing-Kommission von Fortschritten in der gemeinsamen Verkaufsförderung für Presse- und Buch im Bahnhofsbuchhandel. Vor allem Buchverlage nutzten den Travel Retail gerne als Plattform zur Promotion ihrer Titel. Es könnten jedoch zunehmend auch Presseverlage wieder als Partner für gemeinsame Marketingaktionen gewonnen werden.