Autoren-Team des Spie­gels mit dem Jour­na­lis­ten­preis Bahn­hof ausgezeichnet

26. Mai 2023 | Aus der Branche

Katja Lut­ska, Chris­toph Reu­ter und Alex­an­der Saro­vic sind die Gewin­ner des 25. Jour­na­lis­ten­prei­ses Bahn­hof. Das Autoren-Team erhielt die Aus­zeich­nung ges­tern in Ber­lin für ihren Arti­kel „Blaues Wun­der“, der im Maga­zin Der Spie­gel vom 11. Juni 2022 erschie­nen war. 

Die Jury sah in ihrer Repor­tage über die ukrai­ni­sche Eisen­bahn­ge­sell­schaft eine „Lie­bes­er­klä­rung an eine Insti­tu­tion, die das Land zusam­men­hält“, an die Bahn­höfe und die Eisen­bahn: In der Spie­gel-Repor­tage geht es um das feine Netz der Ukr­sa­lis­nyzja, der ukrai­ni­schen Eisen­bahn­ge­sell­schaft, sowie um die Män­ner und Frauen, die trotz des Krie­ges ihren Dienst ver­rich­ten – Bahn­hofs­vor­ste­he­rin Olena Fran­zu­sowa aus Mariu­pol zum Bei­spiel, der im Krieg der Bahn­hof abhan­den kam, den Zug­füh­rer Olek­sandr Pyrosch­kow, der mit sei­nen vie­len Kol­le­gen allein in den ers­ten bei­den Kriegs­wo­chen 2,4 Mil­lio­nen Men­schen außer Gefahr brachte, oder den Bahn­vor­stand Olek­sandr Per­sow­sky, der von den vie­len Eisen­bah­nern berich­tet, die im Dienst ihr Leben gelas­sen haben.

Jury-Prä­si­dent Bernd Koch in sei­ner Lau­da­tio: „Die Autoren neh­men uns mit an unter­schied­li­che Sta­tio­nen des Lan­des und kon­fron­tie­ren uns mit per­sön­li­chen Schick­sa­len und ver­schie­de­nen Schre­cken die­ses unfass­ba­ren Angriffs­krie­ges. Sie beschrei­ben, wie der Krieg aus Bahn­hö­fen einen Ort der Angst macht, wo Bom­ben fal­len oder der Angrei­fer ein­zieht. Aber eben auch einen Ort, an dem die Flucht gelingt oder ver­wehrt bleibt. So zeigt der Jour­na­lis­ten­preis Bahn­hof die große Bedeu­tung von Jour­na­lis­tin­nen und Jour­na­lis­ten, die an Kri­sen­herde gehen und uns ein Bild des­sen lie­fern, was dort pas­siert.“
 
Die Jury setzte sich in die­sem Jahr zusam­men aus dem Preis­stif­ter Dr. Adam-Claus Eckert, dem frü­he­ren GEO-Chef­re­dak­teur Peter-Mat­thias Gaede, dem Vor­jah­res­preis­trä­ger und Süd­deut­sche Zei­tung-Redak­teur Nils Mink­mar, Bernd Koch, dem Vor­stands­vor­sit­zen­den der DB Station&Service AG, dem freien Autor und Jour­na­lis­ten Harald Mar­ten­stein, dem Vor­stands­vor­sit­zen­den der DB Station&Service AG, Knut Teske, dem ehe­ma­li­gen Lei­ter der Jour­na­lis­ten­schule Axel Sprin­ger, sowie der freien Autorin und Jour­na­lis­tin Andrea Walter.

Der Jour­na­lis­ten­preis Bahn­hof war in die­sem Jahr mit 7.500 Euro dotiert.

Dr. Adam-Claus Eckert, heute Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der der Unter­neh­mens­gruppe Dr. Eckert, hatte den Jour­na­lis­ten­preis Bahn­hof 1998 zum 75. Jubi­läum des Unter­neh­mes ins Leben geru­fen: Er sagt: „Wir ver­die­nen unser Geld zu einem nicht gerin­gen Teil mit dem Ver­kauf von Zei­tun­gen und Zeit­schrif­ten in unse­ren Bahn­hofs­buch­hand­lun­gen. Auch des­halb zeich­nen wir her­aus­ra­gende redak­tio­nelle Bei­träge ins­be­son­dere über Funk­tion und Ent­wick­lung des Bahn­hofs als Schnitt­punkt zwi­schen Mobi­li­tät, Stadt­ent­wick­lung und Ser­vice-Zen­trum aus. Inno­va­tion, Mobi­li­tät und Kom­mu­ni­ka­tion sind Schlüs­sel­be­griffe der moder­nen Gesell­schaft. Bahn­höfe reprä­sen­tier­ten diese Fak­to­ren in ein­ma­li­ger Weise. Der Jour­na­lis­ten­preis Bahn­hof dient zudem der För­de­rung der jour­na­lis­ti­schen Bericht­erstat­tung über die­ses Thema.“ 

Im Jahr 2023 fei­ert das Fami­li­en­un­ter­neh­men mit Sitz in Stutt­gart und Ber­lin nun ihr 100-jäh­ri­ges Jubi­läum. Dr. Eckert wei­ter: „Der Bahn­hofs­buch­han­del mit sei­nem Ange­bot von bis zu 7.000 Zei­tungs- und Zeit­schrif­ten­ti­teln ist gera­dezu ein Hort von Pres­se­frei­heit und Mei­nungs­viel­falt. Dies gilt es zu wah­ren und zu schüt­zen. Unser Preis zeich­net sach­li­chen und pro­fes­sio­nel­len Jour­na­lis­mus aus, den wir damit gerade in die­sen Zei­ten nach­drück­lich unterstützen.“

Das Gesamt­fi­li­al­netz der Unter­neh­mens­gruppe Dr. Eckert umfasst aktu­ell circa 400 Stand­orte, dar­un­ter rund 230 eigen­ge­führte Geschäfte in den Berei­chen Presse, Buch, Tabak und Con­ve­ni­ence: Buch­hand­lun­gen im Bahn­hof der Marke Lud­wig, Pres­se­fach­ge­schäfte der Marke Eckert, Tabak­wa­ren­fach­ge­schäfte der Mar­ken Bar­ba­rino und T.H.Kleen sowie Con­ve­ni­ence Stores mit den Mar­ken Adam’s und Eckert Ser­vice­S­tore DB. Viele der eigen­ge­führ­ten Geschäfte befin­den sich an Bahn­hö­fen. Die Unter­neh­mens­gruppe beschäf­tigt der­zeit rund 1.400 Mitarbeiter.