Das gemeinnützige Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene hat den Hauptbahnhof in Halle (Saale) und den Bahnhof Nordhorn zum „Bahnhof des Jahres 2023“ gekürt. Halle (Saale) Hbf ist für die Jury des Wettbewerbs „ein großer Bahnhof mit ganz individuellem Charme“: Der Bahnhof in Sachsen-Anhalt überzeugte laut Mitteilung nicht nur durch sein „imposantes historisches Bahnhofsgebäude”, sondern vielmehr durch die inneren Werte des Bahnhofs: „Er ist hell, freundlich und sauber, es gibt vielfältige Einkaufs- und Sitzmöglichkeiten sowie eine ganz individuelle Gestaltung mit modernen grafischen Elementen. Mit seinem unverwechselbaren Charakter und der gelungenen Verbindung von historischem Bahnhofsgebäude und zeitgemäßen Angeboten ist der Hauptbahnhof der Deutschen Bahn ein freundliches Eingangstor zur Stadt“, sagte Jury-Mitglied Dirk Flege gesten bei der Preisverleihung in Berlin.
Am Hauptbahnhof Halle ist die Bahnhofsbuchhandlung Ludwig aus der Unternehmensgruppe Dr. Eckert mit einer Filiale vertreten. Daneben betreibt das VDBB-Mitglied mit dem Tabakwarenfachgeschäft Barbarino noch eine weitere Filiale im Bahnhof des Jahres 2023.
Neueröffneter Bahnhof an reaktiverter Bahnstrecke
Mit Nordhorn in Niedersachsen erhielt in diesem Jahr auch ein Bahnhof im ländlichen Raum die Auszeichnung der Allianz Pro Schiene. Nordhorn liegt an einer 2019 für den Personenverkehr reaktivierten Schienenstrecke. Die Bentheimer Eisenbahn hat den grundlegend sanierten Bahnhof der rund 56.000 Einwohner zählenden Kreisstadt Ende 2022 feierlich eröffnet. In Nordhorn zeigte sich die Jury beeindruckt, was für ein umfangreiches Angebot es auf kleiner Fläche für Reisende gibt. Dirk Flege: „Der Bahnhof Nordhorn bietet vieles, was ein Großstadtbahnhof zu bieten hat, nur auf engerem Raum. Das Herzblut, das in die Gestaltung des Bahnhofs geflossen ist, ist für die Reisenden überall spürbar.“ Es gibt eine Bäckerei samt Laden für Reisebedarf und regionalen Produkten im Sortiment, einen Fahrkartenschalter, kostenlose Toiletten und Gepäckschließfächer. Der Bahnhof Nordhorn sei ein kleines, feines Schmuckstück geworden. „Nichts ist hier ‚08/15‘: Der Innenbereich des Bahnhofscafés ist liebevoll einem alten Zugabteil nachempfunden, Mitarbeitende bieten ortsfremden Reisenden ihre Hilfe an, und auch die Anschlussmobilität wurde hier ausgezeichnet mitgedacht“, so Jury-Mitglied Flege, „so wünscht man sich einen Bahnhof im ländlichen Raum.“
Die Auszeichnung „Bahnhof des Jahres“ der Allianz Pro Schiene wurde in diesem Jahr zum 20. Mal verliehen. In der Jury vertreten sind die drei großen deutschen Kundenverbände: der Verkehrsclub Deutschland, der Fahrgastverband Pro Bahn und der Deutsche Bahnkunden-Verband. Weitere Mitglieder sind der Auto Club Europa, der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club, der Bundesverband CarSharing sowie die Kooperation Fahrtziel Natur und der Deutsche Tourismusverband. Die Geschäftsstelle der Allianz pro Schiene stellt zwei Mitglieder.
Alle bisherigen Preisträger der Auszeichnung auf einer Karte mit Fotos gibt es unter allianz-pro-schiene.de