Chronik
Eine Branche im Wandel: Wir nehmen Sie mit auf eine Zeitreise durch das vergangene Jahrhundert.
Von der Dampflok “Adler” mit Beginn des Eisenbahnzeitalters und Entstehen der ersten Bahnhöfe bis zur Gründung des Verbandes der Deutschen Bahnhofsbuchhändler in Leizpig.
Von der Monopolisierung der Mitglieder des Verbandes Deutscher Bahnhofsbuchhändler und dem Schaden und Verluste des Ersten Weltkrieges.
Der Bahnhofsbuchhandel gerät im nationalsozialistisch regierten Deutschland unter besonderen Druck und nach dem Krieg sind 90 Prozent der Bahnhöfe zerstört. Wichtige Gesetze werden erlassen, die die Aufgaben und den Betrieb der Deutschen Bahn betreffen. Sie verpflichten dazu, „den Anforderungen des Verkehrs Rechnung zu tragen“.
Ein wichtiger Kundenkreis der Bahnhofsbuchhandlungen sind inzwischen die Gastarbeiter. 1973 leben bereits mehr als 2,5 Millionen von ihnen in der Bundesrepublik. Die Zahl der Bahnhofsbuchhändler wächst auf 120 Betriebe mit rund 1000 Verkaufsstellen in 360 Bahnhöfen. Der DDR-Postzeitungsvertrieb (PZV) hat sein Monopol verloren und gründet ein eigenes Unternehmen für den Pressevertrieb. Der Verband Deutscher Bahnhofsbuchhändler führt eine bundesweites Corporate Identity für seine Mitglieder ein.
Weitere wichtige Schritte in Richtung Corporate Identity mit einem hohen Wiedererkennungswert werden durchgeführt. Durch ein spezielles Verkaufsmöbel werden ausgewählte Taschenbuch-Novitäten und Bestseller den Kunden präsentiert. Ab 2005 gibt es flächendeckende Marketing-Sortimentsaktionen in den Bahnhofsbuchhandlungen und der Bahnhofsbuchhandel feiert sein 100-jähriges Bestehen. Erstmals liefert die sogenannte Bahnhofsbuchhandelsstrukturanalyse (BASTRA) umfassende Daten zur Leistungsfähigkeit von Presse- und Buchshops an Verkehrsknotenpunkten.
Filiale von Schmitt & Hahn in Kiel. Foto: Schmitt & Hahn, Heidelberg
Vor dem Hintergrund sich ändernder Medienkonsumgewohnheiten ist die Arbeit des Verbandes Deutscher Bahnhofsbuchhändler geprägt von intensiven Gesprächen über die Zukunft des Bahnhofsbuchhandels mit Vermietern und Geschäftspartnern wie Verlagen und Nationalvertrieben. Thematisiert werden zukünftige Umsatzerwartungen, die Weiterentwicklung der Sortimente, die Größe der Bahnhofsbuchhandlungen und mögliche Anpassungen an die Strukturen vor Ort. Mit den Verlagen und der Projektgruppe Bahnhofsbuchhandel im Verband Deutscher Zeitschriftenverleger wird erörtert, wie Belieferungsmengen und Remissionsquoten besser abgestimmt beziehungsweise standortbezogen optimiert werden können.
Ab Frühjahr 2020 wird der Bahnhofs- und Flughafenbuchhandel erheblich von den Folgen der Corona-Pandemie getroffen. Passagierrückgänge im Flug- und Bahnverkehr ziehen drastisch gesunkene Kundenfrequenzen und Umsätze nach sich. Der Bahnhofsbuchhandel reagiert darauf mit reduzierten Öffnungszeiten und passt auch den Personalschlüssel vieler Filialen an die gesunkene Kundenfrequenz an. Einige Unternehmen beantragen Kurzarbeit. In Flughäfen werden wegen sinkender Passagierzahlen und gestrichener Flugverbindungen einzelne Terminals stillgelegt, dort werden auch einzelne Filialen bis zur Wiederaufnahme des Flugbetriebes geschlossen.