1835–1913
Foto: DB Museum Nürnberg
Die Dampflok „Adler“ läutet auf der Strecke zwischen Nürnberg und Fürth das Eisenbahnzeitalter in Deutschland ein. Rechts im Bild ein Nachbau im DB Museum in Nürnberg
Quelle: Valora Holding Germany
Die Geburtsstunde der Service-Betriebe: Auf den ersten Bahnhöfen werden kleine Verkaufsstände in der Schalterhalle oder auf den Bahnsteigen eröffnet. Findige Unternehmer und Pioniere nehmen nach französischen und englischen Vorbildern den Bahnhofsbuchhandel auf.
“Bei der Bahnhofsbuchhandlung”, Aquarell von G. Lambotte um 1900. Quelle: K. Sussmann, aus 100 Jahre Bahnhofsbuchhandel.
Bis zum Jahr 1900 gibt es im Bahnhofsbuchhandel 27 Firmengründungen. Am 16. Juli 1900 wird §6 der Gewerbeordnung für das Deutsche Reich verabschiedet. Dieser Paragraf besagt, dass die Gewerbeordnung keine Anwendung auf die so genannten Nebenbetriebe der Eisenbahnunternehmungen findet. In der Folgezeit entwickelt sich daraus eine auch die höchsten Gerichte beschäftigende Kontroverse. Der Einzelhandel bekämpft bis zum Jahr 1927 aus Gründen des Wettbewerbs diesen Erlass. Die Betreiber der Bahnhofsbuchhandlungen sollten an die bestehende Gewerbeordnung gebunden werden.
Der Verband der Deutschen Bahnhofsbuchhändler wird in Leipzig gegründet. Fragen zur Pressezensur, der Öffnungszeiten an Sonntagen, Probleme mit der Eisenbahnverwaltung sind der Anlass zum Zusammenschluss. Bis zum Ersten Weltkrieg gehören auch Firmen aus Österreich und Ungarn dem Verein an.